Laufräder einzuspeichen, ist eine spezielle Herausforderung im Fahrradsektor. Seit langem schon sind maschinell eingespeichte Laufräder eine Alternative zur teuren Handarbeit. Unser Großhändler bietet zum Beispiel mit einem Laufradkonfigurator an, verschiedenste Felgen, Naben und Speichen miteinander zu kombinieren, um das gewünschte Produkt zu erhalten.
Es gibt aber auch Spezialfälle, da führt kein Weg um die Handarbeit herum: etwa wenn eine Sachs-Elan 12-Gang-Nabenschaltung eingespeicht werden soll. Bei diesem Produkt handelt es sich mittlerweile um ein historisches Objekt. Vor der Markteinführung der Rohloff-14-Gang-Nabe, war diese Sachs 12-Gang das Nonplusultra.
Zuerst müssen die Speichen gleichmäßig angezogen werden, um eine Grundspannung in das Speichengeflecht zu bekommen. Etliche Male rundum jeweils eine halbe Umdrehung die Speichen anziehen. Dann folgt der erste Zentriervorgang. Danach Laufrad aus dem Zentrierständer nehmen und auf der Werkbank Recken und Strecken, damit sich die Speichen Setzen (es macht in der Regel dann „pling“ und die in sich verdreht Speiche schnellt in den Zustand ohne Torsion zurück. Dann weitere Runden mit dem Herstellern einer höheren Speichenspannung inklusive zwischenzeitlichen Zentriereinheiten und Torsionsreduzierungen.
Die Speichen müssen so stramm sein, dass die einzelne Speiche sich beim Fahren über Unebenheiten in der Grundspanung NICHT vollkommen entlasen. Nur so, bleibt die Speichenlebensdauer hoch und Materialermüdung kann vermieden werden. Je höher die Vorspannung umso besser.